Der „Erdüberlastungstag“ (Earth Overshoot Day) 
fällt in diesem Jahr auf den 1. August. Dann wird die Menschheit nach
Berechnungen des „Global Footprint Network“ die gesamten natürlichen 
Ressourcen, die unser Planet innerhalb eines Jahres erzeugen kann, 
bereits verbraucht haben. Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu 
decken, bräuchte die Weltbevölkerung aktuell 1,7 Erden, gemessen am 
deutschen Verbrauch sogar drei.
   „Ab diesem Mittwoch leben wir auf Pump, aber auf lange Sicht wird 
die Erde uns keinen Kredit mehr geben können. Brennende Wälder, 
schmelzende Gletscher – längst leuchten die roten Warnlampen des 
Planeten“, sagte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz 
Deutschland (BUND), Hubert Weiger. „Die Menschen verbrauchen immer 
schneller immer mehr Ressourcen und Deutschland gehört zu den größten
Verschwendern. Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sie eine 
ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung zur Maxime macht und 
das verstaubte Wachstumsparadigma endlich ausrangiert. Weniger 
Verbrauch lässt sich mit mehr Lebensqualität gut vereinbaren, wenn 
die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schafft“, so Weiger.
   Angesichts des weltweit steigenden Konsums und des wachsenden 
Verbrauchs – auch von nicht erneuerbaren Ressourcen und Rohstoffen 
wie Öl, Gas, Metallen, seltenen Erden und Mineralien – würden 
natürliche Güter immer knapper. Hinzu komme die Belastung von 
Ressourcen wie Wasser, Luft und Boden durch Pestizide, Treibhausgase 
oder auch Müll. „Unsere Ökosysteme weltweit sind durch Raubbau und 
die Folgen des übermäßigen Konsums stark unter Druck. Wir brauchen 
bessere politische Anreize für Industrie und Bevölkerung, um 
natürliche Rohstoffe zu schonen und Müll zu vermeiden. Dazu gehören 
Mehrweg, Recycling und geschlossene Wertstoffkreisläufe, besonders 
für Plastik“, sagte Weiger.
   In Deutschland überziehen Industrie und Bevölkerung ihr 
Ressourcen-Budget mit der Folge eines entsprechend hohen 
CO2-Ausstoßes. Essenziell seien daher der Ausstieg aus der Kohle vor 
2030 und eine Wende in der Verkehrs- und Agrarpolitik, sagte Weiger. 
„Die Regierung sollte alle öffentliche Subventionen streichen, die 
dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen“, so der 
BUND-Vorsitzende. Auch sei es notwendig, den Ressourcenschutz 
rechtlich besser zu verankern. Entsprechende Studien und Entwürfe für
ein Ressourcenschutzgesetz lägen im Umweltbundesamt bereits vor. „Ein
Ressourcenschutzgesetz ist sehr sinnvoll, ihm müssen aber auch 
konkrete Zielvorgaben zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs folgen“,
sagte Weiger.
   Zum Schutz von Ressourcen sieht der BUND zudem bei der 
industriellen Landwirtschaft dringenden Handlungsbedarf. „Durch die 
industrielle Tierhaltung fallen enorme Mengen Gülle an, die das 
Grundwasser, Flüsse, Seen und Meere mit Nitrat und die Atmosphäre mit
Ammoniak belasten. Wegen Monokulturen und Pestiziden gehen natürliche
Lebensräume für Insekten und andere Tiere verloren, der Artenschwund 
dadurch ist rasant. Damit die Landwirtschaft weiterhin unsere 
Lebensgrundlagen erhalten kann, muss sie dringend klima- und 
umweltfreundlicher werden“, so der BUND-Vorsitzende.
   Terminhinweis für Foto-Redaktionen: Am Mittwoch, 1. August 2018, 
findet um 10 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in 
Berlin eine gemeinsame Bildaktion unter dem Motto „Ausgepresst! Was 
bleibt für die Zukunft?“ der BUNDjugend und anderer Organisationen 
anlässlich des Erdüberlastungstages statt. Ansprechpartner für die 
Aktion: Kira Heinemann, mobil erreichbar am Aktionstag unter Tel. 
0157-32239561. Fotos von der Aktion sind ab nachmittags abrufbar 
unter www.flickr.com/photos/_bundjugend
Pressekontakt:
Rolf Buschmann, BUND-Experte für Ressourcenschutz, Tel.: 
030-27586-482, E-Mail: Rolf.Buschmann@bund.net bzw. Annika Natus, 
BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-464, E-Mail: presse@bund.net, 
www.bund.net
Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell
