Die Rückkehr hierzulande ausgestorbener 
Wildtierarten wie Wolf, Biber, Fischotter und Kegelrobbe ist eine 
Jahrhundertchance für den Naturschutz und die Biodiversität – Die 
neue Bundesregierung muss den Biotopverbund stärken und 
Wildnisflächen als Schatzkammern der Natur ausbauen
   Mit Besorgnis verfolgt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die 
Entwicklungen des Artenschutzes in Deutschland. Neben dem 
Insektensterben und dem landesweiten Rückgang der Singvögel, gerät 
auch die erfolgreiche Rückbesiedelung deutscher Naturräume durch 
ehemals ausgestorbene Großsäuger unter Beschuss. Betroffen sind der 
Wolf in unseren Wäldern und Weidelandschaften, Fischotter und Biber 
in renaturierten lebendigen Flüssen und die seltene Kegelrobbe in den
Küstengewässern der Ostsee.
   „Deutschland droht eine Rolle rückwärts beim Artenschutz zu 
vollziehen und damit die wichtigen Erfolge der letzten Jahre zunichte
zu machen“, warnt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der 
DUH anlässlich des Tags des Artenschutzes am 3. März 2018. „Wir 
brauchen Mut zu mehr Wildnis und müssen wieder lernen, mit großen 
Wildtieren, die in unsere Landschaft gehören, zu leben.“
   Besonders scharf kritisiert die DUH den im Koalitionsvertrag 
geplanten Abschuss des Wolfes. Der geplante Abschuss ist weder 
wissenschaftlich fundiert noch rechtlich zulässig. Die vorgesehene 
„letale Entnahme“ des europaweit geschützten Tieres ist und bleibt 
ein Verstoß gegen europäisches Artenschutzrecht. „Die Debatte um die 
Rückkehr des Wolfes ist von Panik getrieben und nicht sachlich. In 
den vergangenen 170 Jahren kam kein einziger Mensch in Deutschland 
außerhalb der Märchenwelt durch einen Wolf körperlich zu Schaden“, 
sagt Müller-Kraenner. „Mit dem Schießbefehl gegen den Wolf läuft die 
Bundesregierung sehenden Auges in ihr nächstes europäisches 
Vertragsverletzungsverfahren.“
   Die DUH fordert im Umgang mit europaweit geschützten Wildtieren 
wie Wolf, Biber, Fischotter und Kegelrobbe ein konstruktives und 
präventives Konfliktmanagement, statt die Tiere als bedrohliche 
Eindringlinge in Lebensräume zu sehen. Weidetierhalter, Fischer und 
Grundstückbesitzer sollen hier einbezogen und wo nötig finanziell 
entschädigt werden.
   Aus Sicht der DUH scheitert die neue Bundesregierung bei der 
Schaffung eines bundesweiten Biotopverbundes für die Ausbreitung von 
Arten sowie dem Aufbau dringend benötigter Wildnisgebiete als 
Schatzkammern der Natur und der genetischen Vielfalt, an ihrem 
eigenen Anspruch: Die Ausweisung von geschützten Wildnisflächen für 
das nationale „Zwei Prozent-Wildnis-Ziel“ hinkt dem offiziellen 
Zeitplan hinterher. Der dringend notwendige nationale Biotopverbund 
als Grundlage für zusammenhängende Populationen wilder Tier- und 
Pflanzenarten hat im neuen Koalitionsvertrag keine Berücksichtigung 
gefunden. Und für das Bundesprogramm „Blaues Band“, mit dem ein 
lebendiges Netz aus 2.800 Kilometern Flüssen und Gewässern für 
Fischotter, Biber und Co. geschaffen werden soll, lässt die 
versprochene finanzielle Unterstützung auf sich warten.
Links: 
Über die Arbeit der DUH im Bereich Wildnis: 
http://www.duh.de/themen/natur/wildnis/
   Mehr zum Thema Fischotterschutz: 
http://www.duh.de/themen/natur/fischotterschutz/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de 
DUH-Pressestelle:
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