Fast 50 Prozent der getesteten handgeführten 
Maschinen belasten die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer durch 
zum Teil deutlich erhöhte Abgaskonzentrationen – DUH erinnert Handel 
an seine neuen Pflichten – Bundesumweltministerium muss endlich 
angemessenen Sanktionskatalog für eine erfolgreiche Marktüberwachung 
erarbeiten
   Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat 2017 nunmehr das vierte Jahr in
Folge Untersuchungen zum Abgasverhalten motorgetriebener, 
handgeführter Maschinen durchgeführt. Es handelt sich dabei um 
Geräte, die sowohl von Verbrauchern im Garten als auch in bestimmten 
Berufszweigen verwendet werden und ohne weiteres in Baumärkten oder 
online erworben werden können. Dabei sind erneut neun der 21 
getesteten Geräte aus Deutschland, Schweden, Dänemark und Frankreich 
wegen zu hoher Emissionen durchgefallen. Die europaweit geltenden 
Schadstoffgrenzwerte wurden eingeführt, um die Gesundheit derjenigen,
die als Nutzerinnen und Nutzer den Emissionen ausgesetzt sind, zu 
schützen und die Luftverschmutzung zu reduzieren. Der TÜV NORD 
untersuchte im Auftrag der DUH die Konzentration von Kohlenmonoxid, 
Stickoxid und Kohlenwasserstoff im Abgas.
   „Mit einer Grenzwertüberschreitung von 760 Prozent haben wir 
dieses Jahr einen weiteren traurigen Rekord festgestellt. Noch nie 
haben wir eine Maschine mit höheren Emissionen gemessen. Diese 
Maschinen müssen umgehend vom Markt genommen und gegen die 
Hersteller, Händler und Importeure empfindliche Strafen verhängt 
werden. Die Überschreitung von Emissionsgrenzwerten darf nicht länger
von den Marktüberwachungs-Behörden wie ein Kavaliersdelikt behandelt 
werden“, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
   Diese extrem hohe Grenzwertüberschreitung weist ein Freischneider 
der Marke Atika auf, der im Online-Shop von Westfalia gekauft wurde. 
Gemessen wurde der Ausstoß an Kohlenmonoxid, Stickoxid und 
Kohlenwasserstoff. Diese Schadstoffe können Krebs und 
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen und die Atemwege angreifen. 
Da jedes Jahr alleine in Deutschland tausende Menschen vorzeitig an 
den Folgen der Luftverschmutzung sterben, gelten seit Jahren EU-weite
Grenzwerte für diese Schadstoffe. Die meisten der Maschinen, die 
Grenzwerte überschreiten, wurden auf dem deutschen Markt entdeckt – 
so auch die Maschine mit der höchsten Überschreitung.
   Die Untersuchung umfasst zudem Maschinen des französischen, 
schwedischen und dänischen Markts. Alle getesteten Maschinen, die auf
dem französischen Markt erworben wurden, halten den Grenzwert ein. 
Eine in einer Filiale einer französischen Baumarktkette gekaufte 
Motorsäge der Marke Hyundai überhitzte jedoch auf dem Prüfstand und 
erlitt einen Motorschaden. Das über einen deutschen Online-Shop 
beschaffte Ersatzgerät gleichen Typs fiel bei der Messung mit einer 
Überschreitung von 139 Prozent durch. Die DUH hat bereits mit den 
betroffenen Unternehmen Kontakt aufgenommen und wird die 
Untersuchungsergebnisse auch den verantwortlichen Behörden und dem 
Handel zur weiteren Veranlassung übergeben.
   „In meinen Augen ist es ein Skandal, wie der Staat hier versagt. 
Die gesundheitlichen Schäden für die Nutzer und die Umwelt werden von
Billigherstellern ignoriert und der Gesetzesverstoß vom Staat 
stillschweigend hingenommen“, so Axel Friedrich, Internationaler 
Berater.
   „Unsere Untersuchungen zeigen deutlich, dass die derzeit 
stattfindende behördliche Marktüberwachung nicht ausreicht, um 
Verbraucher vor hochemittierenden Produkten auf dem Markt zu 
schützen“ ergänzt Agnes Sauter, Leiterin des Bereichs 
Marktüberwachung und Verbraucher bei der DUH. Ein Grund dafür ist 
nach Auffassung der DUH, dass die verantwortlichen Behörden bisher 
nicht mit ausreichend abschreckenden Sanktionsmöglichkeiten 
ausgestattet sind. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit (BMUB) muss diesen Sanktionskatalog endlich 
erstellen und den Ländern zur Verfügung stellen. Dies ist dringend 
notwendig, damit die behördliche Marktüberwachung gestärkt wird und 
effektiv funktionieren kann.
Links:
   Das Hintergrundpapier „Abgasemissionen aus handgeführten mobilen 
Maschinen“ finden Sie unter: http://l.duh.de/p171027
   Mehr Informationen unter: 
http://www.duh.de/projekte/abgase-handgefuehrter-maschinen/
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de
Agnes Sauter, Leiterin Marktüberwachung und Verbraucher
07732 9995-11, 0175 5724833, sauter@duh.de
Dr. Axel Friedrich, Internationaler Berater 
0152 29483857,  axel.friedrich.berlin@gmail.com 
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf 
030 2400867-20, presse@duh.de
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