Zum heute stattfindenden EU-Ministertreffen zum 
Fipronil-Skandal erklärte Johannes Heeg von der 
Verbraucherorganisation foodwatch:
   „Ein illegales Mittel wie Fipronil, millionenfach in unserem Essen
– so etwas darf sich nicht wiederholen, weil es die 
Betrugsanfälligkeit der gesamten Lebensmittelbranche zeigt. 
Bundesernährungsminister Christian Schmidt muss auf EU-Ebene endlich 
überfällige Reformen durchsetzen. Lebensmittel müssen entlang der 
gesamten Lieferkette rückverfolgbar sein. Außerdem müssen Unternehmen
verpflichtet werden, ihre eigenen Produkte umfangreich auf 
Verunreinigungen und auf mögliche Gesundheitsgefahren zu testen. 
Unternehmen, die gegen Vorschriften des Lebensmittelrechts verstoßen,
müssen abschreckend hohe Strafen zahlen.
   Mit seiner berechtigten, aber einseitigen Forderung nach einem 
besseren Informationsaustausch in Europa lenkt Herr Schmidt von der 
eigenen Verantwortung ab. Das Warnsystem in Deutschland hat versagt, 
es ist ineffizient und langsam. Die vielen beteiligten Behörden in 
Bund, Ländern und Kommunen verheddern sich im Dickicht ihrer 
Zuständigkeiten, und oft haben sie nicht einmal die nötige 
Rechtssicherheit, um die Menschen schnell und umfassend vor 
unsicheren Lebensmitteln zu warnen. Anstatt die anderen EU-Länder zur
Kehrwoche aufzufordern, sollte Herr Schmidt erst einmal vor der 
eigenen Haustür sauber machen. Ein einfaches Prinzip muss endlich im 
deutschen Lebensmittelrecht verankert werden: Sobald eine Behörde von
einem belasteten Lebensmittel weiß, muss sie die Verbraucherinnen und
Verbraucher öffentlich darüber informieren dürfen.“
Hintergrund:
   Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat während der 
Gespräche der EU-Agrarminister in der estnischen Hauptstadt Tallin 
als Reaktion auf den Skandal um Fipronil-belastete Eier einen 
besseren Informationsaustausch gefordert. „Ich erwarte, dass das 
europäische Schnellwarnsystem dem Namen gerecht wird“, sagte der 
CSU-Politiker am Dienstag. Es müsse leider feststellt werden, dass 
monatelang in anderen Ländern Informationen verfügbar gewesen und 
nicht an Deutschland weitergegeben worden seien.
   Von dem Fipronil-Skandal sind mittlerweile mindestens 45 Länder 
betroffen. Bis Dienstag hatten 26 der 28 EU-Staaten gemeldet, dass 
bei ihnen mit dem Insektengift verunreinigte Eier oder Eierprodukte 
aufgetaucht sind.
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Dario Sarmadi
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