– Bisherige Praxis bei Preisangaben zu Kraftstoffen zeigt dem 
     Verbraucher nicht eindeutig die Preisvorteile alternativer 
     Kraftstoffe
   Die Deutsche Energie-Agentur (dena) empfiehlt, die 
Preisauszeichnung von Kraftstoffen an Tankstellen transparenter zu 
gestalten, damit Verbraucher die Preise gasförmiger und flüssiger 
Kraftstoffe besser vergleichen können. Dies ist das Ergebnis einer 
jetzt veröffentlichten Studie, welche die dena im Auftrag der 
Europäischen Kommission erarbeitet hat. Hintergrund ist, dass die 
Preisangaben an Tankstellen dem Verbraucher keinen direkten Vergleich
der Energiegehalte von unterschiedlichen Kraftstoffen ermöglichen, 
weil sie auf unterschiedlichen Maßeinheiten basieren.
   So wird zum Beispiel Benzin in Litern, Erdgas (CNG) hingegen in 
Kilogramm angegeben. Dass der Energiegehalt von einem Kilogramm CNG 
(H-Gas) aber rund 1,5 Liter Superbenzin entspricht, ist für den 
Verbraucher nicht ersichtlich; die Kraftstoffpreise sind damit nur 
schwer miteinander vergleichbar. Um emissionsarme alternative 
Kraftstoffe erfolgreich am Markt einzuführen, ist es wichtig, dass 
der Verbraucher den Preisvorteil dieser Kraftstoffe möglichst direkt 
erkennt; dafür ist die Preisauszeichnung von zentraler Bedeutung.
   Benzinliter-Äquivalent könnte für mehr Transparenz an Zapfsäulen 
sorgen
   Die Studie schlägt zwei grundsätzliche Ansätze vor, mit denen eine
vergleichbare Preisauszeichnung von Kraftstoffen möglich wäre: 
erstens die Einführung eines sogenanntes Benzinliter-Äquivalents. 
Damit könnten Verbraucher die Kosten für alternative Kraftstoffe – 
bezogen auf den Energiegehalt eines Liters Benzins – vergleichen und 
so mögliche Preisvorteile rascher erkennen. So würde zum Beispiel 
dargestellt, dass die Einheit CNG mit demselben Energiehalt wie ein 
Liter Benzin nur 0,749 EUR kostet; bei der aktuellen Auszeichnung 
sind dies aber 1,089 Euro pro Kilogramm. Viele Verbraucher wissen 
jedoch nicht, dass in dem Preis pro Kilogramm knapp 50 Prozent mehr 
Energiegehalt enthalten sind.
   Zweitens wäre eine Preisauszeichnung möglich, welche die Kosten 
des Kraftstoffs für 100 Kilometer Fahrweg darstellt. Diese Variante 
setzt sich aus dem Energiegehalt des Kraftstoffes und der jeweiligen 
Effizienz der Antriebstechnologie zusammen. Diese Informationen 
könnten dem Verbraucher auf digitalen Displays an der Tankstelle 
angezeigt werden. Die Studie empfiehlt weiterhin, die 
Preistransparenz der Kraftstoffe über entsprechende Apps und 
Webseiten zu unterstützen. Dort könnten Verbraucher gezielt ihre 
Fahrzeugtypen und erwarteten Verbräuche angeben sowie die zu 
erwartenden Kosten berechnen lassen.
   Die Studie zur Ausgestaltung der Preisauszeichnung an Tankstellen 
finden Sie auf der Website der EU-Kommission als PDF-Download: 
http://ots.de/IKzOe
   Die Studie zur zukünftigen Ausgestaltung der Preisauszeichnung an 
Tankstellen
   Die Deutsche Energie-Agentur wurde von der Europäischen Kommission
mit einer Studie beauftragt, die geeignete Methoden entwickelt, wie 
eine Preisauszeichnung an Tankstellen künftig ausgestaltet werden 
kann. Ziel war es, dem Verbraucher eine bessere Vergleichbarkeit von 
Preisen alternativer und konventioneller Kraftstoffe zu bieten. Die 
Studie zeigt Methoden für eine bessere Preistransparenz, die mögliche
Preisvorteile von alternativen Kraftstoffen sichtbar macht.
   Dabei stellt die Untersuchung bereits existierende Methoden vor, 
die in anderen Ländern angewandt werden. Sie setzt sich zudem mit 
rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen sowie der Perspektive des 
Verbrauchers auseinander. Zudem analysiert die Studie, welche Punkte 
wichtig sind, damit die Preise verschiedener Kraftstoffe an 
Tankstellen für den Verbraucher transparenter werden. Die Studie 
diskutiert dabei vier grundsätzliche Methoden der Preisinformation 
und deren Möglichkeiten, sie dem Verbraucher darzustellen. Dabei wird
abgewogen zwischen einer verbraucherfreundlichen Darstellung und der 
Aussagekraft der zugrunde liegenden Daten.
   Die Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative 
Kraftstoffe
   Mit der Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für 
alternative Kraftstoffe (2014/94/EU) wurde 2014 ein gemeinsamer 
Rahmen für Maßnahmen zum Aufbau einer Infrastruktur für alternative 
Kraftstoffe in der Europäische Union geschaffen. Damit soll die 
Abhängigkeit vom Erdöl so weit wie möglich verringert und die 
Umweltbelastung durch den Verkehr begrenzt werden.
   Mit der Richtlinie werden auch Mindestanforderungen für die 
Errichtung der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe festgelegt, 
die von den Mitgliedstaaten durch ihre nationalen Strategierahmen 
umzusetzen werden sollen. Dabei sieht Artikel 7 (3) der Richtlinie 
vor, bei der Anzeige von Kraftstoffpreisen an Tankstellen 
„gegebenenfalls auf eine Maßeinheit bezogene Vergleichspreise zu 
Informationszwecken“ anzuzeigen. Die Ergebnisse der Studie werden in 
die Arbeit der Europäischen Kommission zur Ausarbeitung eines 
Durchführungsrechtsaktes einfließen, welcher Artikel 7 (3) der 
Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative 
Kraftstoffe umsetzen soll.
Mehr Informationen unter http://ots.de/Ros0I.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Ute Kissling-Brenner, 
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-798, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail: 
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