Trotz zahlreicher Qualitätssiegel auf 
konventionell erzeugtem Fleisch erfährt der Kunde nur wenig darüber, 
unter welchen Bedingungen das Tier gehalten wurde. Das zeigt ein 
aktueller Siegel-Ratgeber von Greenpeace 
(http://gpurl.de/SiegelcheckSchweine)für Schweinefleisch. Rund 60 
Kilogramm Fleisch jährlich verzehrt statistisch gesehen jeder 
Deutsche, 37 Kilogramm davon sind Schweinefleisch. Der überwiegende 
Teil stammt aus industrieller Tierhaltung. „Politik und Handel 
verschleiern die schädlichen Folgen der Massentierhaltung. Den 
Schweinen geht es häufig miserabel. Gen-Futter und der Einsatz von 
Antibiotika sind die Regel“, sagt Stephanie Töwe, 
Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin. „Die gängigen Siegel auf dem 
Supermarktfleisch geben darüber aber keine Auskunft. Einige Label 
führen sogar in die Irre.“ Greenpeace fordert eine gesetzlich 
verpflichtende Haltungskennzeichnung auf Fleisch wie bei frischen 
Eiern.
   Für den Verbraucher besonders trügerisch ist die „Initiative 
Tierwohl“ des deutschen Einzelhandels, mit dessen Logo vor allem Lidl
und Aldi werben. Die so gekennzeichneten Fleischprodukte stammen 
jedoch nur zu einem kleinen Teil aus Tierställen der Initiative. 
Zudem liegen die Vorgaben der „Initiative Tierwohl“ nur geringfügig 
über den gesetzlichen Mindeststandards. Diese lassen es unter anderem
zu, den Schweinen die Ringelschwänze abzuschneiden und sie ohne 
Tageslicht und Auslauf auf engstem Raum zu halten. Tausende Tiere 
dürfen Antibiotika erhalten, wenn auch nur ein Schwein erkrankt ist. 
Bei Fleischprodukten mit einem Bio- oder einem Neuland-Siegel können 
Verbraucher hingegen davon ausgehen, dass das Tier artgerechter und 
umweltverträglicher leben durfte.
Hoher Fleischkonsum verschärft viele Umweltprobleme
   Eine deutliche Haltungskennzeichnung wie bei frischen Eiern 
wünschen sich nach einer Greenpeace-Umfrage aus dem Januar 89 Prozent
der Verbraucher. Wie das gehen kann, zeigen bereits andere Länder in 
Europa: Dänemark hat am 1. April eine gesetzliche 
Haltungskennzeichnung für Schweinefleisch eingeführt. 
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hingegen 
belässt es derzeit bei Ankündigungen zu einem „Tierwohl-Siegel“, für 
das es bisher keine konkreten Kriterien gibt. „Wir brauchen eine 
Kennzeichnungspflicht. Ein weiteres freiwilliges Siegel wird nicht 
helfen, die Zustände in deutschen Ställen zu verbessern“, so Töwe.
   Obwohl in Deutschland der Fleischkonsum zurückgeht, steigt die 
Produktion für den Export weiter an. Der weltweit wachsende Hunger 
auf Fleisch und die damit verbundene Massentierhaltung sind 
mitverantwortlich für die größten Umweltprobleme unserer Zeit wie 
Klimawandel, Verlust von Wäldern und Artenvielfalt sowie 
Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden.
Achtung Redaktionen:
   Rückfragen bitte an Stephanie Töwe, Tel. 0171-8780838, oder 
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-14533087. Den 
Ratgeber können Sie kostenlos bestellen unter Tel. 040-30618 120 oder
downloaden http://gpurl.de/SiegelcheckSchweine.
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