Am heutigen Donnerstag besuchte Franz Untersteller, 
Baden-Württembergs Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft 
das Kinderhilfswerk nph deutschland in Karlsruhe. Sein Interesse galt
dem zukunftsweisenden Solarprojekt, das nph deutschland in Haiti 
implementiert hat und weiterhin erfolgreich ausbaut. Aufmerksam wurde
Untersteller Ende 2016 durch die Vergabe des Europäischen 
Solarpreises an das Kinderhilfswerk und seinen Kooperationspartner, 
die Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit, durch die 
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, Eurosolar. Mit dem 
sogenannten Solar Smart Grid kann die Energieversorgung der 
zahlreichen Einrichtungen des Kinderhilfswerks auf ein solides, 
verlässliches und umweltfreundliches Fundament gestellt werden. „Die 
Auszeichnung mit dem Europäischen Solarpreis ist eine große Ehre für 
uns und zeigt, dass unser Konzept – zu einer klimafreundlichen, 
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Haitis beizutragen – 
aufgeht“, bestätigt Sonja Smolka, Projektreferentin Haiti bei nph 
deutschland.
Umweltminister Untersteller zeigt sich begeistert vom Solarprojekt
   „Eine ganz starke Geschichte, anders kann man das nicht sagen“, 
lobte Minister Untersteller nach der Präsentation des Solarprojekts. 
Für Heiko Seeger, Vorstand von nph deutschland, ist diese Anerkennung
von höchster politischer Ebene eine weitere wertvolle Auszeichnung 
nach dem Europäischen Solarpreis. „Vom Erfolg dieses großartigen 
Projekts profitieren die Menschen in Haiti täglich, darum geht es in 
erster Linie. Dass nun auch gestandene Experten in Europa das Projekt
zu würdigen wissen, macht uns aber zusätzlich sehr stolz“, so Seeger.
Untersteller hält das Solarprojekt von nph für vorbildlich und bot 
seine Unterstützung an: „Die Frage ist jetzt, wie ein solch 
sinnvolles Projekt Partner und Unterstützer in Baden-Württemberg 
finden kann. Hier will ich gerne behilflich sein, Türen zu öffnen und
Kontakte anzubahnen“, bekräftigte Untersteller.
   Europäischer Solarpreis ist die höchste Auszeichnung in Europa für
Innovationen im Bereich der Erneuerbaren Energien
   Seit 1994 vergibt Eurosolar den Europäischen Solarpreis für 
außerordentliches Engagement im Bereich der Erneuerbaren Energien und
nachhaltiger Lebensweise. Mit dem Preis werden herausragende Projekte
gewürdigt, die eine konsequente und dezentrale Energiewende 
verfolgen. „Unser Solarprojekt hat klimafreundliche Zielsetzungen, 
aber auch wirtschaftliche und soziale. Durch die Nutzung von 
Solarenergie reduzieren wir den Einsatz fossiler Energieträger und 
mindern Treibhausgasemissionen. Wir bilden in unserer Berufsschule 
Solartechniker aus und verankern das Know-how nachhaltig im Land. 
Durch unsere eigenen Schulen und Ausbildungslehrgänge fördern wir die
wirtschaftliche Entwicklung in Haiti, indem wir berufliche 
Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche schaffen“, sagt Smolka. 
Willi Ernst, Vorstand Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit 
und Projektleiter des Solarprojektes in Haiti, ergänzt: „Für mich 
persönlich ist diese Auszeichnung die Krönung meiner gesamten 
Solar-Aktivitäten. Ganz besonders freut mich, dass hier das 
gesammelte Know-How der professionellen Solarwelt in einem nicht 
kommerziellen Umfeld zum Tragen kommt.“
   Bei instabiler Stromversorgung ist Solarenergie eine echte 
Alternative
   In Haiti gibt es kein flächendeckendes und zuverlässiges 
Stromnetz. Die Stromversorgung erfolgt meist durch Dieselgeneratoren.
Das Kinderhilfswerk nph haiti und seine Schwesterorganisation 
Fondation St. Luc sind auf eine zuverlässige Stromversorgung 
angewiesen: 15 medizinische und pädagogische Einrichtungen betreiben 
die beiden Organisationen in Tabarre, einem Stadtteil der Hauptstadt 
Port-au-Prince. Einrichtungen wie die Krankenhäuser und das 
Berufsbildungs- und Produktionszentrum haben einen sehr hohen 
Strombedarf und sind auf eine kontinuierliche Stromversorgung 
angewiesen.
   Um diese zu gewährleisten, begannen 2012 die Planungen für das so 
genannte Solar Smart Grid Tabarre (SSGT). Als erster Schritt wurde 
2013, zusammen mit lokalen und deutschen Projektpartnern, ein 
Hybridsystem aus Dieselgeneratoren und einem 85 
kWp-Photovoltaik-System auf dem größten elektrischen Verbraucher, dem
Kinderkrankenhaus St. Damien, installiert. Die mit einem so genannten
Solar Fuel Save Controller geregelte Anlage konnte allerdings 
aufgrund nicht existierender Speichermöglichkeiten den solar 
erzeugten Strom nur zeitgleich verwenden.
   In den nächsten Schritten wurden weitere Gebäude von nph haiti und
der Fondation St. Luc mit Photovoltaik bestückt. Sie sollen später zu
einem so genannten Solar Smart Grid-System, einem intelligenten 
Stromnetz,  zusammengeschlossen werden. Dieses System wurde um einen 
Stromspeicher mit einer Batterie-Speichergröße von 448 kWh erweitert.
„Wegweisend an diesem Projekt ist die Einführung neuester 
Technologien wie beispielsweise Lithium-Ionen-Speichern in einem Land
wie Haiti. Zukunftsgerichtet ist auch die Kombination von klassischen
Dieselgeneratoren mit Solar- und Speichertechnologien zu einem Solar 
Smart Grid dieser Größenordnung in Verbindung mit der Aus- und 
Weiterbildung von Haitianern“, sagt Willi Ernst.
   Durch die Anlage lässt sich der Anteil von Solarstrom am 
Gesamtverbrauch der Einrichtungen auf über 50 Prozent erhöhen. Der 
netzbildende Insel-/Batterie-Wechselrichter mit dem 
Energiemanagementsystem ist das Herzstück, das die intelligente 
Regelung und Steuerung des hybriden Netzes mit den zwei 
Stromerzeugern aus Sonne und Diesel übernimmt. Er sichert den 
stabilen und sicheren Betrieb aus Solaranlage und Batteriespeicher 
mit einem zusätzlichen Dieselgenerator, der nur anspringt, wenn die 
Sonne länger ausbleibt oder nachts.
   Wenn alle Gebäude von nph haiti und der Fondation St. Luc mit 
zentralen und dezentralen Solaranlagen bestückt sind, wird eine 
Gesamtleistung von 650 kWp erzielt werden können. „Für die Länder des
Südens ist die Nutzung von Solarenergie eine echte Alternative. Denn 
die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Darüber hinaus gibt
es zahlreiche wissbegierige junge Menschen, die darauf brennen mehr 
über Solartechnik zu erfahren und sich in diesem Bereich zu 
engagieren“, resümiert Sonja Smolka.
   Weitere Informationen finden Sie unter: 
https://www.hilfefuerwaisenkinder.de/presse/themen/nachhaltigkeit/ 
und https://www.youtube.com/watch?v=jgt0q5qF5aA
Pressekontakt:
Jochen Krug, Leitung Marketing & Kommunikation | nph deutschland e. 
V. | UNSERE KLEINEN BRUEDER UND SCHWESTERN | Tel: 0721-35440-165 | 
jochen.krug@nph-deutschland.org | Tullastr. 66, 76131 Karlsruhe | 
www.hilfe-fuer-waisenkinder.de
Original-Content von: nph deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
