Der kanadische 
Bekleidungshersteller Peter Nygard wurde heute von einer bahamaischen
Richterin wegen Verstoßes gegen eine Gerichtsverfügung über die 
Einstellung von schädlichen Baggerarbeiten in der Nähe seines 
Strandhauses auf den Bahamas mit einer Geldbuße von $ 50.000 belegt.
   Richterin Rhonda P. Bain vom obersten Gerichtshof fand, dass 
Nygard ihre Anordnung aus dem Jahr 2013 missachtet hatte, die 
Baggerarbeiten am Meeresgrund um sein Anwesen am westlichen Ende von 
Nassau Island einzustellen. Richterin Bain gab Nygard bis 21. März 
Zeit, die Geldbuße zu bezahlen oder im Fox Hill Gefängnis eine 
Haftstrafe von 14 Tagen anzutreten.
   „Dies ist ein außerordentlicher Erfolg für die Umweltgerechtigkeit
auf den Bahamas“, sagte Rechtsanwalt Fred Smith, der in der 
Verhandlung Save the Bays (STB) vertrat, eine lokale 
Umweltschutzorganisation. In den vergangenen Jahren hat Nygard nach 
Aussage von Hr. Smith die Größe seines Anwesens durch Ausbaggern von 
Sand im Meer und Aufbringung an seinem Strand fast verdoppelt und 
dadurch Riffe und andere natürliche Habitate beschädigt.
   „Hr. Nygard hat seit Jahren Umweltschäden verursacht, und die 
Regierung von Premierminister Perry Christie hat, statt die Gesetze 
zu vollstrecken, in die andere Richtung geblickt“, sagte Smith. 
„Heute müssen alle dem Obersten Gericht der Bahamas dankbar sein, 
dass es die Rechtsstaatlichkeit gewährleistet und Hr. Nygard zur 
Rechenschaft gezogen hat.“
   Richterin Bain urteilte, dass Nygard den, entgegen ihrer Anordnung
entlang seines Standes angehäuften Sand bis zum 7. April zu entfernen
oder widrigenfalls eine weitere Buße in Höhe von $ 50.000 plus $ 
1.000 je Tag, an dem er gegen ihre Anordnung verstößt, zu zahlen hat.
Nygard wurde des Weiteren zur Zahlung der Gerichtskosten von Save the
Bays– verurteilt.
   Die Angelegenheit rund um die Baggertätigkeit von Nygard hat 
enormes internationales Interesse erweckt. Als ein bahamisches 
Kabinettsmitglied im vergangenen Jahr bei einer Sitzung des 
Parlaments von STB entwendete E-Mail vorlas, urteilte der Oberste 
Gerichtshof, dass der Minister das verfassungsmäßige Recht der Gruppe
auf Privatsphäre verletzt habe und auferlegte dem Minister eine 
Strafzahlung von $ 150.000. Nach dem Urteil drohte die Regierung dem 
Richter und STB mit Missachtung des Parlaments. Dies löste eine 
Verfassungskrise im Land aus, die bisher noch nicht beigelegt ist.
   In der vergangenen Woche sagte das US-Außenministerium in seinem 
jährlichen Menschenrechtsbericht, dass „sich das Klima für 
zivilgesellschaftliche Gruppen offensichtlich verschlechtere“ und 
bezog sich, unter Bezugnahme auf das öffentliche Verlesen der E-Mails
von Save the Bays–, auf „Einschüchterung von 
Nichtregierungsorganisationen durch Regierungen.“
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Paco Nunez unter media@savethebays.bs
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