„Die Verteilnetze nehmen eine zentrale 
Rolle bei einer kosteneffizienten Realisierung der Energiewende ein. 
Die Studie zeigt zudem, dass eine intelligente Kombination von 
dezentralen Netzen und dezentralen Speichern – so wie wir es heute in
der Thüga-Gruppe an verschiedenen Stellen austesten – einen Mehrwert 
darstellen.“, so Markus Last, Leiter Netze der Thüga 
Aktiengesellschaft. Insgesamt haben fünf Unternehmen der Thüga-Gruppe
an der Gemeinschaftsstudie der dena mitgewirkt. In der heute 
veröffentlichten Studie wurde untersucht, wie sich Energiespeicher 
für die Flexibilisierung des Stromnetzes nutzen lassen. Neben der 
betriebswirtschaftlich optimierten Nutzung von Speichern stand daher 
die Frage im Mittelpunkt der Studie, wie durch Nutzung von Speichern 
und deren Flexibilität der durch die Energiewende bedingte Netzausbau
verringert werden kann. Denn der Ende 2012 veröffentlichten 
dena-Verteilnetzstudie zufolge muss alleine auf Ebene der 
Verteilnetze mit einem Ausbau- und Modernisierungsbedarf in Höhe von 
27,5 bis 42,5 Mrd. Euro bis 2030 gerechnet werden.
Speicher mit Mehrfachanwendung im Vorteil
   Während heute in der Regel ein Speicher für eine Anwendung 
betrieben wird, wurde in der Studie die Kombination mehrerer 
Anwendungsfälle untersucht. Dazu zählen unter anderem 
Netzausbauoptimierung, Regelleistungserbringung, Systemstabilität wie
Spannungshaltung, Schwarzstartfähigkeit und Notstromversorgung. 
Ergebnis ist, dass sogenannte „Multi-Use-Ansätze“ von Speichern, also
die Kombination mehrerer Speicheranwendungen, Potenziale für einen 
betriebswirtschaftlich optimierten Flexibilitätseinsatz bieten.
   Untersucht wurden im Rahmen der Studie auch Marktsituationen, in 
denen gegenläufige Anreize bestehen: Liegt beispielsweise bundesweit 
eine Stromnachfrage vor, herrscht in der Region des Speichers aber 
ein Überangebot, dann ist der netzdienliche Einsatz des Speichers in 
vielen Fällen kostengünstiger als der klassische Netzausbau. Konkret 
bedeutet das, dass der Speicher weiter Strom dezentral aufnehmen und 
nicht versuchen sollte, seinen eingespeicherten Strom auszuspeisen. 
Hierbei ist hervorzuheben, dass eine netzdienliche Fahrweise der 
Flexibilität nur marginale betriebswirtschaftliche Auswirkungen auf 
den Speicherbetreiber hat. Dies ist gesamtwirtschaftlich betrachtet 
vorteilhaft.
Dezentrale Herausforderungen dezentral lösen
   Die dena-Studie zeigt ferner auf, dass die Lösung lokaler 
Netzprobleme – wie beispielsweise eine Leitungsüberlastung in der 
Niederspannungsebene – am besten durch lokale Signale für einen 
Flexibilitätsabruf/-einsatz erfolgen sollte. Grundsätzlich kann 
festgestellt werden, dass lokale Steuerungssignale dabei bundesweiten
überlegen sind.
   Nach Auffassung der Studienautoren werden die bestehenden 
rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen einer 
volkswirtschaftlich optimalen Nutzung von Speicherflexibilitäten 
nicht gerecht. Speicherbetreiber sollten wie andere Netznutzer 
Anreize erhalten, ihre Flexibilität dem Netzbetreiber für das 
Netzengpassmanagement zur Verfügung zu stellen.
Politik muss geeignete Rahmenbedingungen noch schaffen
   Hierzu zählt insbesondere eine gleichwertige Behandlung von 
Investitions- wie Betriebskosten im Rahmen der Anreizregulierung. 
Innovative Technologien, die dazu beitragen, den Netzausbau zu 
verringern oder zeitlich zu verschieben, haben in der Regel einen 
höheren Betriebskosten-Anteil (OPEX). Sofern diese Technologien zum 
Einsatz kommen sollten, würde dies zu einer Verschiebung von 
Kapitalkosten (CAPEX) zu Betriebskosten (OPEX) im Vergleich zu heute 
führen. Der aktuelle Regulierungsrahmen reizt aber tendenziell 
CAPEX-lastige Investitionen an (=klassischer Netzausbau) und 
entsprechend weniger die Nutzung innovativer Technologien.
   Ein weiterer Ansatz wäre nach Ansicht der Studie die technische 
Ertüchtigung der Netzbetriebsmittel für den netzdienlichen 
Flexibilitätseinsatz auch auf Ebene der Niederspannung. Die 
bestehende Anreizregulierung fördert keine Investitionen in die 
Sensorik der Verteilnetze. Folglich haben die Netzbetreiber nur einen
begrenzten Kenntnisstand der Netzsituation in den unteren 
Spannungsebenen. Durch Einsatz von Sensorik würden diese die 
Netzsituation besser kennen und Maßnahmen zur Steigerung der 
Flexibilitäten ergreifen können.
   Weitere Maßnahmen könnten eine Weiterentwicklung der 
Netzentgeltsystematik sowie der Abbau von verzerrenden staatlichen 
Steuern und Abgaben darstellen, damit mehr netzdienliche Flexibilität
angereizt werden kann.
   Für die zuletzt genannten Maßnahmen müssen laut Studie aber noch 
vertiefende Analysen, Pilotprojekte und Kosten-Nutzen-Analysen 
durchgeführt werden, um ein sinnvolles Vorgehen zu ermöglichen, das 
alle möglichen Wechselwirkungen im System berücksichtigt.
Über Thüga:
   Die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist eine Beteiligungs- und 
Fachberatungsgesellschaft mit kommunaler Verankerung. Sie ist als 
Minderheitsgesellschafterin bundesweit an rund 100 Unternehmen der 
kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft beteiligt. Die jeweiligen 
Mehrheitsgesellschafter sind Städte und Gemeinden. Aus Überzeugung, 
dass Zusammenarbeit Mehrwert schafft, bildet Thüga gemeinsam mit 
ihren Partnern den größten kommunalen Verbund lokaler und regionaler 
Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland – die 
Thüga-Gruppe. Gemeinsames Ziel ist es, die Zukunft der kommunalen 
Energie- und Wasserversorgung zu gestalten. Im Verbund sind die 
Rollen klar verteilt. Thüga ist mit der unternehmerischen Entwicklung
beauftragt: Ausbau und Weiterentwicklung des Beteiligungsportfolios, 
Steigerung der Ertragskraft des Beteiligungsportfolios durch das 
Angebot von Beratungsleistungen sowie durch die Weiterentwicklung von
Kooperationsplattformen mit dem Angebot wettbewerbsfähiger 
Dienstleistungen. Die rund 100 Partner verantworten die aktive 
Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken: insgesamt 
versorgen 17.100 Mitarbeiter bundesweit 4,0 Millionen Kunden mit 
Strom, 2,0 Millionen Kunden mit Erdgas und 0,9 Millionen Kunden mit 
Trinkwasser. 2015 haben sie dabei einen Umsatz von 19,8 Milliarden 
Euro erwirtschaftet.
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