Das SWR Fernsehen berichtet erneut aus den 
Orten, die die Unwetter besonders getroffen haben: Schwäbisch Gmünd, 
Künzelsau, Braunsbach, Hatzenport und Mutterstadt. Die Schicksale der
Einwohner dieser Orte stehen für viele andere im Südwesten. Die 
SWR-Reporter fragen die Betroffenen: Ist der erste Schock überwunden?
Enttäuschung oder Hoffnung – was von beidem fühlen sie? Wie geht es 
weiter? Und schließlich auch: Was bezahlt die Versicherung? Zu sehen 
ist die SWR-Dokumentation „Die Unwetterkatastrophe – Wie geht es 
weiter nach dem Schock?“ am Donnerstag, 9. Juni 2016 von 21 bis 21:45
Uhr im SWR Fernsehen.
   Schwäbisch Gmünd: Ralf Schamberger ist Kommandant der Freiwilligen
Feuerwehr in Schwäbisch Gmünd. Seit dem Unwetter-Sonntag hat sich 
seine Welt verändert: Die Feuerwehr verlor unter seiner Obhut einen 
Kameraden, der eine Person aus den Fluten retten wollte. Beide 
ertranken. Ralf Schamberger äußert sich zum ersten Mal im Fernsehen 
zu diesem tragischen Vorfall.
   Braunsbach:  Erst vor zwei Jahren übernahm Heike Philipp den 
Gasthof „Goldener Löwe“ von ihrem Vater Robert. Nun ist der 
traditionsreiche Löwe, gerade frisch renoviert, vom Wasser innen 
völlig zerstört. Doch Heike Philipp gibt nicht auf. Noch bevor ihr 
Kind im Herbst zur Welt kommt, soll der „Goldene Löwe“ wieder 
eröffnet sein. Viele Freunde helfen beim Wiederaufbau der Gaststätte 
– sie alle lassen sich nicht unterkriegen.
   Künzelsau: Reisebusunternehmer Gerhard Metzger und seine Familie 
konnten sich gerade noch aus den Kellerräumen retten. „Im Nachhinein 
merkt man dann erst, was für eine Lebensgefahr dahinter steckt. Sind 
wir froh: Wir leben noch!“ Einer der Söhne warnte sie, kurz bevor die
Wassermassen plötzlich eindrangen. Gabi Heigold betreibt die Bäckerei
und das Café Heigold. Sie sagt bei der Wiedereröffnung begeistert: 
„Es ist ein tolles Gefühl! Ich sage Ihnen ehrlich, ich bin froh, dass
ich wieder rein kann, arbeiten kann.“ Schuhhändler Jürgen Setzer will
in der kommenden Zeit der Renovierung darüber nachdenken, ob er das 
Geschäft überhaupt weiterführt. „Die Zukunft ist offen. Das ist eine 
Entscheidung jetzt von uns. Das müssen wir jetzt genau prüfen (…) 
Und dann wird man sehen, was zahlt die Versicherung, wie viel 
übernimmt sie. Was muss ich investieren, wenn ich einen neuen Laden 
mache? Und dann wird gerechnet, macht das in meinem Alter Sinn oder 
nicht. Reicht mir das noch, oder tilge ich 20 Jahre und habe nichts 
davon.“
   Hatzenport: Dem Winzerhof Gietzen hat das Unwetter elementaren 
Schaden zugefügt. „Wir können natürlich von Glück sagen, dass wir 
noch andere Betriebsschwerpunkte haben, wie die Übernachtungen, die 
sehr gut laufen oder auch den Hofausschankbetrieb. Damit kann sich 
der Betrieb über Wasser halten“, sagt Albrecht Gietzen. Denn wenn er 
den Kunden im nächsten Jahr keinen Wein anbieten könne, wäre es 
fraglich, ob sie ihm dann noch die Treue halten und wiederkommen 
würden. „Damit ist das schon auch existenzgefährdend“, fürchtet er.
   Mutterstadt: Auch hier sind viele Landwirte von der Zerstörung 
durch Starkregen und Hagel betroffen. Rund 800 Hektar Boden stehen 
fast vollständig unter Wasser – ein Anblick, der an die Mecklenburger
Seenplatte erinnert. Die Bauern sind ratlos und wissen nicht, wie es 
weitergehen soll.
Informationen zum Programm unter www.SWRFernsehen.de
   Pressekontakt: Katja Matschinski, Telefon 0711 929 11063, 
katja.matschinski@SWR.de
