Na, endlich ausgeschlafen? Jetzt aber husch, 
husch, raus aus dem Bau! In diesen Tagen erwacht auch der letzte 
Feldhamster Deutschlands aus seinem Winterschlaf. Das Tier des Jahres
2016 hat das erste Quartal verpennt! Schon im letzten Oktober hat es 
seinen Bau von innen verschlossen und kommt erst jetzt wieder ans 
Tageslicht. „Damit gehören die hübschen Tiere zusammen mit 
Siebenschläfer und Murmeltier zu den absoluten Langschläfern im 
europäischen Tierreich“, sagt Peer Cyriacks, Biologe der Deutschen 
Wildtier Stiftung. Der Winterschlaf wird von einer inneren Uhr 
gesteuert. Von ansteigenden Frühlingstemperaturen wird das Aufwachen 
nicht beeinflusst – und wie das Wetter ist, bekommen Feldhamster in 
ihren weit verzweigten Bauen gar nicht mit. Nur ihre Vorratskammer, 
in der sie zuvor Samen und Getreide gehamstert hatten, ist nun 
vollkommen leer. Zeit, ordentlich zu futtern!
   Die Welt des Feldhamsters ist das Kornfeld. Im Wonnemonat Mai 
stehen Getreide und andere Kulturen schon so dicht, dass sie Deckung 
vor ihren Fressfeinden wie Fuchs, Wiesel und Bussard bieten. Und auch
Nahrung gibt es schon reichlich, denn der Feldhamster ist ein 
anspruchsloser Vegetarier und frisst Samen und Getreidekörner genauso
wie Grünpflanzen. Nur in Ausnahmefällen nimmt er Tierisches wie 
Insekten oder Regenwürmer zu sich. Ist er sattgefressen, steht die 
Fortpflanzung an zweiter Stelle. Weil Feldhamster auf der Speisekarte
vieler Feinde stehen, müssen sie sich kräftig vermehren. Leichter 
gesagt als getan, denn bereits Ende Juni rollen die ersten 
Mähdrescher an. Ein Riesen-Problem: Mit der Getreideernte verlieren 
Feldhamster innerhalb von Minuten sowohl Schutz vor Feinden als auch 
ihre Nahrung. Der Lebensraum verschwindet und nur ein Stoppelfeld 
bleibt zurück. „Eine Katastrophe für den tierischen 
Getreideliebhaber, denn eine Handvoll Jungtiere großzuziehen ist dann
fast unmöglich! Auch das Hamstern – das Sammeln von Vorräten für den 
Winter – wird schwer. Mit zu wenigen Wintervorräten ist der 
Feldhamster-Tod unter dem Acker vorprogrammiert“, erklärt Cyriacks.
   Die Deutsche Wildtier Stiftung hilft dem bedrohten Tier des Jahres
2016. Biologe Peer Cyriacks: „Wir unterstützten mehrere Projekte zum 
Schutz des Feldhamsters: Landwirte erhalten einen finanziellen 
Ausgleich dafür, wenn sie ihre Flächen feldhamsterfreundlich 
bewirtschaften. Die Luzerne ist eine tolle Kultur, die nicht nur dem 
Feldhamster Futter und Deckung bietet, sondern auch anderen Arten 
hilft. Eine weitere Schutzmaßnahme sind Getreidestreifen, die bis zum
Herbst auf den Feldern verbleiben – hier hat der kleine Langschläfer 
die Möglichkeit, ausreichend Vorräte zu hamstern und so auch das 
nächste Jahr zu erleben.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
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