Die Kraniche kommen. Viele Tausend der 
majestätischen Vögel sind nach ihrem kräftezehrenden Nonstop-Flug aus
dem Süden Europas jetzt im Anflug auf Mecklenburg-Vorpommern. Die 
ersten sind bereits gelandet, um ihre Brutplätze zu besetzen und ihre
spektakulären Balztänze aufzuführen. Der Galenbecker See ist seit 
Jahrhunderten ihre Heimat. Hier rasten die eleganten Vögel, hier 
ziehen sie ihren Nachwuchs auf. Die nahegelegene Friedländer Große 
Wiese ist für die „Vögel des Glücks“ – so die japanische Mythologie –
ein wichtiges Nahrungshabitat. Die Kraniche können nicht ahnen, dass 
die 4. Änderung des Flächennutzungsplanes der kleinen Gemeinde 
Ferdinandshof sie in naher Zukunft zu heimatlosen „Pechvögeln“ machen
wird. Denn genau in diesem wertvollen EU-Vogelschutzgebiet nahe der 
Stadt Neubrandenburg soll eine Windkraftanlage gebaut werden! Die 
Großanlage würde im Abstand von 3,5 bis 8 Kilometern von drei 
wichtigen Kranichschlafplätzen gebaut und würde den Fortbestand der 
Rastplätze gefährden. 
   Die ausgewiesene Fläche für den Bau der Windkraftanlage befindet 
sich direkt im Hauptflugkorridor zwischen den Schlafplätzen und den 
Nahrungsgewässern für Kraniche. Aber auch Grau-, Bläss- und Saatgänse
sowie Höcker- und Singschwäne brauchen die Friedländer Große Wiese, 
die mit rund 20.000 Hektar Moorboden etwa so groß wie 25.000 
Fußballfelder ist. Damit ist das Gebiet das größte und wichtigste 
Niedermoor in Norddeutschland! 
   „Die Auswirkungen einer industriellen Windenergieanlage auf dieses
wertvolle Biotop sind immens“, sagt Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, 
Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Die negativen Folgen
auf die Vogelwelt sind beträchtlich und in vergleichbaren 
Lebensräumen nachgewiesen.“ Am Ende wird ein Wildtier-Paradies einem 
umstrittenen Energie-Projekt geopfert. 
   Der Lebensraum des größten geschlossenen Niedermoorgebietes liest 
sich wie das „Who is who“ bedrohter Arten: Schreiadler brüten hier, 
Kornweihen und Raufußbussarde, Sumpfohreulen sowie viele Tausend 
Buch- und Bergfinken, Rot- und Wacholderdrosseln, Wiesenpieper und 
Goldammern nutzen das Nahrungshabitat. Die Friedländer Große Wiese 
ist für Laub-, Moor- und Grasfrösche, Erdkröten und Ringelnattern ein
überlebenswichtiger Lebensraum. „Allesamt sind Rote-Listen-Arten und 
verdienen besonderen Schutz“, sagt der Alleinvorstand der Deutschen 
Wildtier Stiftung. „Seltene Wildtiere sollen hier einer 
unausgegorenen Energiepolitik geopfert werden“, kritisiert Prof. 
Vahrenholt. „Das rasante Artensterben und der Schwund der 
Biodiversität werden heruntergespielt, ignoriert und einer 
fragwürdigen Klimapolitik gegen den Willen der Bürger geopfert.“ 
   Auf die Frage: „Wohin mit der vielen Windenergie, falls der Wind 
bläst?“, bleibt die Landespolitik ohnehin eine Antwort schuldig. Denn
bei mäßigem bis starkem Wind sind die Stromleitungen im Norden nicht 
in der Lage, den Strom abzutransportieren. „Dann müssen ganze 
Windparks abgestellt werden – doch der nicht produzierte Strom wird 
dem Windparkbetreiber trotzdem vergütet.“ Für Prof. Fritz Vahrenholt 
erhöht „jeder neue Windpark in Mecklenburg-Vorpommern die 
Wahrscheinlichkeit dieser unsinnigen Nullsummenpolitik“.  Einige 
Wenige profitieren von der Schildbürgerei: „Es sind die 
Projektentwickler und Betreiber der Windenergieanlagen! Die Rechnung 
zahlt hinterher der private Haushaltstromkunde und die Natur bleibt 
auf der Strecke.“
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