Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) ist der heutige Kabinettsbeschluss zur Braunkohle-Reserve ein 
„Goldener Handschlag“ für Alt-Kraftwerke und ein großzügiges Geschenk
an die Kohlekonzerne. Die Reserve bringe viel zu wenig für den 
Klimaschutz.
   „Die Bundesregierung hat sich von den Kohle-Konzernen über den 
Tisch ziehen lassen. Allein RWE kassiert 800 bis 900 Millionen Euro 
für Kraftwerke, die das Unternehmen größtenteils ohnehin stilllegen 
wollte. Das ist Klimaschutz nach dem Gusto der Kohle-Lobby“, sagte 
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Obwohl der Kohle-Ausstieg auf der
politischen Agenda stehe, habe die Regierung lediglich eine teure 
Einmal-Maßnahme durchsetzen können. Auf diese Weise werde die 
angekündigte Menge an Klimagasen, die die Bundesregierung 
veranschlagt habe, nicht eingespart.
   Die Verbraucher müssten in den nächsten Jahren den Preis für das 
Rumstehen von bis zu sieben Gigawatt Kraftwerkskapazität bezahlen, 
kritisierte der BUND-Vorsitzende. Um europarechtliche Bedenken der 
EU-Kommission gegen die Braunkohle-Reserve zu zerstreuen, plane die 
Bundesregierung zudem noch eine weitere Reserve von zusätzlich 4,4 
Gigawatt Stromerzeugungs-Kapazität. Diese solle dann für potentielle 
Engpässe im Strommarkt bereit stehen, wofür die alten 
Braunkohle-Blöcke gar nicht geeignet seien. Diese Tatsache offenbare,
dass es bei der Einführung einer Braunkohle-Reserve nie um 
Versorgungssicherheit gegangen sei.
   Damit sende Deutschland ein fatales Signal an die bevorstehenden 
Klimaverhandlungen in Paris. Weiger: „Deutschland wird sein Klimaziel
für 2020 absehbar nicht erreichen. Doch die Bundesregierung legt im 
Kohlesektor die Hände in den Schoss. Ein relevantes Nachsteuern ist 
ebenfalls nicht geplant. Wer wie Kanzlerin Angela Merkel beim 
G7-Gipfel auf Schloss Elmau von weltweiter Dekarbonisierung redet, 
muss vor allem zuhause diesen Anspruch erfüllen. Die Chance dafür 
wurde mit der Einführung der Kohle-Reserve verspielt.“
Pressekontakt:
Tina Löffelsend, BUND-Energieexpertin:
Tel. 030-27586-433
E-Mail: tina.loeffelsend@bund.net bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: 
Tel. 030-27586-425, Fax: -440 
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net
