„Wir begrüßen die Absicht der EU-Kommission, die 
Europäische Union weltweit zur Nummer Eins bei den Erneuerbaren zu 
machen“, sagt Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE. Der 
Zielformulierung sollen nun auch Taten folgen, um den Ausbau der 
regenerativen Energiequellen weiter voranzubringen. „Um die Nummer 
Eins zu werden, benötigen die Erneuerbaren klare und stabile 
Weichenstellungen von der Politik. In der heute veröffentlichten 
Mitteilung zieht die Kommission nur halbherzige Konsequenzen.“
   Die Kommission betont zwar die technologischen Fortschritte, 
fokussiert aber zu wenig die großen Vorteile heimischer Energieträger
für den Klimaschutz, für den Wettbewerb, die europäische 
Wertschöpfung und vor allem für die Versorgungssicherheit. Es sei 
positiv zu bewerten, dass die Kommission ausdrücklich die 
Notwendigkeit einer dezentralen Produktion sowie flexiblen Netzen und
Märkten herausstellt. „Wir sind gespannt auf den noch für 2015 
angekündigten Vorschlag für ein neues Marktdesign, der ausdrücklich 
zum Ziel haben soll, einer Vielzahl neuer Erzeuger Erneuerbarer 
Energien die Marktteilnahme zu ermöglichen“, sagt Rainer 
Hinrichs-Rahlwes, BEE-Vorstandsmitglied und Sprecher der AG Europa.
   Die guten Ansätze werden aber überschattet von vielen alten und 
neuen Fehlern sowie von problematischen Prioritäten. So sei es schwer
nachzuvollziehen, sagt Hinrichs-Rahlwes, „dass die Suche nach neuen 
Gasverkäufern und der Bau neuer Pipelines und LNG-Terminals bei den 
Prioritäten der Kommission immer noch weit vor dem massiven Ausbau 
der Erneuerbaren rangieren. Erdgas kann schon heute schnell und 
kosteneffizient weitgehend durch Biogas und andere Erneuerbare 
Energien aus Sonne, Wind, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme ersetzt 
werden.“
   Völlig unakzeptabel ist es nach Auffassung des BEE, dass 
ausdrücklich Atomkraft und unkonventionelle fossile Energien, ebenso 
wie die CO2-Abscheidung bei fossilen Kraftwerken, als notwendig und 
förderungswürdig genannt werden. „Auf diese Weise wird massive 
Verschwendung von Steuergeld für klimaschädliche und gefährliche 
Energiequellen unterstützt“, sagt Hinrichs-Rahlwes. Schon jetzt 
arbeiten die neuen Erneuerbaren Kraftwerke auf demselben Kostenniveau
wie die Fossilen.
   Die Energie Union soll den Weg vom alten, zentralisierten und auf 
fossilen Quellen beruhenden Energiesystem hin zu einer verstärkt 
dezentralen und flexiblen Energieversorgung, die saubere 
Energiequellen in den Mittelpunkt stellt, ebnen. Dafür hat die 
Kommission auch eine EU-weit koordinierte Infrastrukturentwicklung 
sowie die Schaffung einer europäischen Regulierungsbehörde 
vorgeschlagen. Gleichzeitig setzt sie jedoch über die 
Beihilfeleitlinien mit den Ausschreibungen einen Rahmen, der 
Dezentralität untergräbt. Falk: „Wir kritisieren ausdrücklich, dass 
die im vergangenen Jahr beschlossenen Beihilfeleitlinien als Maßstab 
für künftige Erneuerbaren Förderung bezeichnet werden. Gegen die 
nationalen Interessen der Mitgliedsstaaten soll auf diese Weise der 
hochproblematische Weg der Ausschreibungen zementiert werden“.
   Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland 
bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen 
mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. 
Wir vertreten auf diese Weise 371 400 Arbeitsplätze und mehr als 3 
Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare 
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
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