Bayerns Wirtschafts- und 
Energieministerin Ilse Aigner hat sich heute am Beispiel der 
Vogtmühlen Illertissen ein Bild davon gemacht, wie Unternehmen ihren 
Stromverbrauch flexibilisieren können. Der Mühlenbetrieb im Landkreis
Neu-Ulm nimmt an einem Pilotprojekt der Deutschen Energie-Agentur 
(dena) und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums teil, das die 
Potenziale für eine gezielte Steuerung des Stromverbrauchs in 
Unternehmen analysiert.
   „Bayerns Unternehmen können viel zum Erfolg der Energiewende 
beitragen und dabei auch neue Geschäftsfelder erschließen“, sagte 
Energieministerin Aigner bei der Besichtigung. „Dafür müssen wir auf 
Innovationen setzen. Deshalb unterstützen wir mit dem Pilotprojekt 
die Unternehmen dabei, ihre Potenziale für die flexible Steuerung des
Stromverbrauchs zu ermitteln. Am Anfang steht die genaue Analyse der 
Prozesse und Anlagen. Die Vogtmühlen Illertissen gehen hier mit gutem
Beispiel voran.“
   Der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung Stephan Kohler hob die 
Vorreiterrolle Bayerns hervor: „Unser Ziel ist es, dieses für die 
Energiewende wichtige Instrument in Deutschland voranzubringen und 
marktfähig zu machen. Bayern ist mit dem Pilotprojekt ein absoluter 
Vorreiter. Von den Erfahrungen können auch Unternehmen in anderen 
Bundesländern lernen.“
Schritt für Schritt zum Demand Side Management
   Bei den Vogtmühlen ist der Hauptprozess, das Getreidemahlen, 
grundsätzlich für das sogenannte Demand Side Management geeignet. Die
Mühlen haben einen vergleichsweise hohen Strombedarf und sind damit 
eine signifikante Größe. Sie können für mehrere Stunden abgeschaltet 
und auch relativ schnell wieder in Betrieb genommen werden, ohne dass
die Anlagen oder das Produkt Schaden nehmen. Bei Unterbrechungen 
lassen sich der Rohstoff Getreide und das Endprodukt Mehl in 
Speichern lagern. Schließlich ist der Mahlprozess nicht eng an andere
Prozesse im Unternehmen oder in der Wertschöpfungskette gebunden.
   Zurzeit analysiert die dena das technische Potenzial für 
Lastverschiebungen in den Vogtmühlen. In einem weiteren Schritt wird 
dann die wirtschaftliche Vermarktbarkeit untersucht. Anhand von 
Beispielen wie den Vogtmühlen zeigt die dena, wie Unternehmen 
vorgehen müssen, um ihren Stromverbrauch an die Lage im Stromsystem 
anzupassen: von der Datenerhebung über die Auswahl geeigneter 
Prozesse bis zur Abschätzung der Vermarktungspotenziale. Auf 
Grundlage der Einzelanalysen wird die dena Standards für den Einsatz 
von Demand Side Management in Unternehmen entwickeln.
   Demand Side Management ist nützlich, um die Schwankungen bei der 
Erzeugung von Strom aus Wind- und Solarenergie auszugleichen und das 
Stromnetz stabil zu halten. Für Unternehmen kann sich damit eine neue
Einnahmequelle eröffnen. Der Bedarf an steuerbaren Lasten wird mit 
dem Ausbau der erneuerbaren Energien weiter steigen.
   Weitere Informationen zum Pilotprojekt und zum Demand Side 
Management unter www.dsm-bayern.de.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein, 
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