Warum gehen wir Menschen so unterschiedlich mit 
Wildtieren um? Manche Arten werden vergöttert, andere verdammt. 
Manche gehegt und gefüttert, andere gnadenlos verfolgt. Im 
Mittelpunkt des 7. Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtier Stiftung 
steht daher das Verhältnis zwischen Mensch und Wildtier. Die 
Veranstaltung findet vom 25. bis 28. September 2014 in Warnemünde 
(Mecklenburg-Vorpommern) statt. Im Vorfeld beleuchtet die Deutsche 
Wildtier Stiftung in einer Reihe von Presseinformationen anhand 
verschiedener Beispiele den Umgang mit Wildtieren in Deutschland. Die
vierte Folge thematisiert den Konflikt um die „Fütterung“ von 
Wildtieren.
   Warum füttern die Menschen Spatzen und Meisen im Winter, aber 
keine Greifvögel oder Raben? Die meisten Arten, die an ein 
Futterhäuschen kommen, sind im Bestand nicht bedroht. „Das Motiv für 
das Füttern von Wildtieren ist nicht der Schutz von Arten, sondern 
Mitleid mit der Not einzelner Tiere“, meint Hilmar Freiherr von 
Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Darüber
hinaus erfreuen sich Menschen gerade in der Winterzeit an den kleinen
Singvögeln. Amsel, Drossel, Fink und Star sind leicht zu versorgen, 
doch was ist mit der Krähe oder dem Mäusebussard? „Hier sind 
Handlungsmöglichkeiten und Mitleid gleichermaßen begrenzt“, so 
Münchhausen.
   Um das Füttern von großen Wildtieren wie Rot- und Rehwild werden 
von Naturschützern, Waldbesitzern und Jägern heftige Diskussionen 
geführt. Denn die Bestände an Schalenwild sind in Deutschland hoch. 
Soll man harten Wintern das Ausmerzen von kranken und schwachen Tiere
überlassen, um die Populationsdichte durch Nahrungsknappheit zu 
regulieren? „Am Ende entscheidet der Mensch, welche Tiere ihr Fressen
`wert` sind und welche nicht“, sagt Münchhausen. Der Geschäftsführer 
der Deutschen Wildtier Stiftung hält es für notwendig, dass in 
wirklichen Notzeiten auch die großen Wildtiere gefüttert werden. „In 
unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft findet Rot- und Rehwild 
in harten Wintern mit hoher Schneelage oder verharschter Eisdecke 
sehr wenig Nahrung.“ Auch Störungen durch Spaziergänger, Jogger und 
Wintersportler verlangen flüchtenden Tieren viel Energie ab. Die 
Folge: Einige Rehe und Hirsche verhungern; die Überlebenden schädigen
durch Verbiss und das Schälen von Rinde den Wirtschaftswald. 
„Artgerechtes Füttern in wirklichen Notzeiten ist eine moralische 
Verpflichtung und ein Beitrag, um den Konflikt zwischen den 
Ansprüchen von Wildtieren und den ökonomischen Zielen der 
Forstwirtschaft zu entschärfen“, betont Münchhausen.
   Der Mensch füttert gern, denn Tier-Liebe geht bei den meisten 
durch den Magen. „Besser als zu Füttern wäre es, wenn Wildtiere 
geeignete Lebensräume hätten“, fordert Münchhausen. Ob Kleingärtner, 
Waldbesitzer oder Jäger – jeder, der Flächen besitzt oder Natur 
nutzt, kann etwas für Wildtiere tun. Das beginnt bei der Gestaltung 
von Gärten und hört bei der intensiven Flächennutzung in der Land- 
und Forstwirtschaft auf.
   Das 7. Rotwildsymposium findet vom 25. – 28. September 2014 in 
Warnemünde statt. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stiftung
„Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern“ und durch das Land 
Mecklenburg-Vorpommern. Schirmherr der Tagung ist Dr. Till Backhaus, 
Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Zu den 
Referenten gehören Kapazitäten wie Dr. Florian Asche, Prof. Dr. Dr. 
Sven Herzog, Prof. Dr. Konrad Ott, Prof. Dr. Friedrich Reimoser und 
Dr. Helmuth Wölfel.
Pressekontakt:
Eva Goris
Pressesprecherin
Deutsche Wildtier Stiftung
Billbrookdeich 216
22113 Hamburg
Telefon +49 (0)40 73339-1874
Fax +49 (0)40 7330278
E.Goris@DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de
