Mit einer verfremdeten Version des Firmenlogos 
kennzeichnen heute Greenpeace-Aktivisten Produkte der Fischmanufaktur
„Deutsche See“. Die Aufkleber zeigen einen harpunierten Wal sowie den
Schriftzug: „Deutsche See macht Geschäfte mit Walfängern“. Die 
Aktivität findet in Filialen von Edeka und Kaiser–s Tengelmann 
zeitgleich in 23 Städten statt, darunter Berlin, Stuttgart, Trier, 
Köln, Mühlheim und Hildesheim. Grund für den Protest sind die 
Handelsbeziehungen des größten deutschen Fischhändlers: Deutsche See 
kauft unter anderem Rotbarsch von der isländischen Fischfirma HB 
Grandi, die eng mit Islands Walfangindustrie verbandelt ist. „Es ist 
unfassbar, dass deutsche Firmen die Jagd auf bedrohte Wale 
mitfinanzieren! Deutsche See muss sich sofort von seinem 
zweifelhaften Geschäftspartner trennen“, sagt Thilo Maack, 
Meeresexperte von Greenpeace.
   Mit der Aktion unterstützen die Greenpeace-Ehrenamtlichen den 
Protest zahlreicher Verbraucher, die sich bereits per Mail, Brief 
oder Facebook an Deutsche See gewandt haben. Greenpeace kritisiert, 
dass die Fischfirma, die  2010 sogar den Nachhaltigkeitspreis der 
Bundesregierung erhalten hat, ihrer Verantwortung beim Artenschutz 
nicht gerecht wird. Deutsche See muss die Verträge mit seinem 
Zulieferer HB Grandi kündigen, da dieser personell und über 
Kapitalanteile mit der Walfangfirma Hvalur verbunden ist. HB Grandi 
stellt zudem Werkhallen zur Verfügung, in denen das Walfleisch für 
den Export vorbereitet wird. Finnwale stehen auf der Roten Liste der 
bedrohten Tierarten. Dennoch hat die isländische Regierung in dieser 
Fangsaison 154 Finnwale zum Abschuss freigegeben, davon sind 100 
Tiere bereits erlegt worden.
Island drohen Sanktionen wegen Walfang
   Island fühlt sich formaljuristisch nicht an das kommerzielle 
Walfangverbot der Internationalen Walschutzkommission IWC gebunden. 
Doch die Kritik aus dem Ausland wächst. Im April 2014 hatte zunächst 
US-Präsident Obama diplomatische Sanktionen gegen Island verhängt. 
Die EU-Staaten der IWC, darunter Deutschland, bereiten derzeit eine 
diplomatische Protestnote gegen Island vor. „Die USA und die EU 
werden gegen den isländischen Walfang aktiv – und ein Unternehmen wie
Deutsche See sieht trotz aller Beweise einfach weg“, sagt Maack. Ein 
Signal des deutschen Haupthandelspartners nach Island hätte Gewicht, 
denn der Export von Fisch ist der Grundpfeiler der isländischen 
Wirtschaft.
   Greenpeace ist gegen das Töten von Walen zu kommerziellen Zwecken.
Die intensive industrielle Bejagung brachte bereits viele Walarten 
innerhalb weniger Jahrzehnte an den Rand der Ausrottung. Mitte 
September findet die Jahrestagung der Internationalen 
Walschutzkommission IWC statt. Greenpeace fordert, dass die IWC zu 
einer echten Schutzorganisation wird, die auch anderen Bedrohungen 
der Wale berücksichtigt: Unterwasserlärm, beifangintensive Fischerei 
und die schleichende Vergiftung der Meere.
   Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Thilo Maack, Tel.  
0171-8780841, oder Pressesprecherin Michelle Bayona, Tel. 
0171-8780830. Fotos von der Aktion (Berlin)sowie zur Finnwaljagd 
erhalten Sie unter Tel. 0174-1313323. Alle Informationen zur 
Kampagne: www.greenpeace.de/walfang Greenpeace-Pressestelle: Telefon 
040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: 
www.greenpeace.de, auf Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf
Facebook: www.facebook.com/greenpeace.de.
