Die letzten Gebiete unberührter 
Waldwildnis auf unserem Planeten sind im Zeitraum 2000 bis 2013 um 
8,1 Prozent geschrumpft. Der Verlust beträgt insgesamt 104 Millionen 
Hektar, eine Fläche etwa dreimal so groß wie Deutschland. Zu diesem 
Ergebnis kommt eine Analyse von Greenpeace, der University of 
Maryland und Transparent World. Sie basiert auf öffentlichen 
Satellitenbildern und eigenen Kartierungen. „Unsere Auswertung zeigt 
erschreckend deutlich, wie massiv der Druck auf die Wälder wächst“, 
sagt Jannes Stoppel, Waldexperte von Greenpeace. „Wir müssen den Wert
wilder Wälder wieder schätzen lernen: Sie beheimaten unzählige Tier- 
und Pflanzenarten, regulieren das Klima, reinigen Luft und Wasser und
stellen die Lebensgrundlage für zahlreiche Völker dar.“
   Wälder machen knapp über ein Viertel der weltweiten Landfläche 
aus. Doch nur noch etwa ein Zwölftel der Landfläche besteht aus 
intakter Waldwildnis, das meiste davon wilde Wälder, aber auch Seen, 
Buschland, Grasland, Sümpfe, Felsen. Fast 95 Prozent der 
verbleibenden Waldwildnis findet sich in tropischen und borealen 
Regionen. Dort ist der Verlust seit dem Jahr 2000 besonders hoch. 47 
Prozent der ökologischen Entwertung von intakten Flächen 
(Degradierung) fanden im borealen Waldgürtel, der Kanada, Russland 
und Alaska verbindet, statt. 25 Prozent schwanden im 
südamerikanischen Amazonas, weitere 9 Prozent im afrikanischen 
Kongobecken.
   „Es ist unglaublich, in welchem Tempo wir unsere natürlichen 
Lebensgrundlagen zerstören. Wir brauchen dringend mehr Schutzgebiete,
in die der Mensch nicht zerstörerisch eingreifen darf“, sagt Stoppel.
Ausgelöst wird die Degradierung in der Regel durch die Zerstückelung 
zusammenhängender Waldflächen, vor allem durch Straßenbau und 
Holzeinschlag. Dies ebnet Wilderern sowie illegalen und gewerblichen 
Holzfirmen den Weg. Zusätzlich entweichen durch die Eingriffe in das 
Ökosystem Treibhausgase, die den Klimawandel weiter anfachen.
Schutz der Waldwildnis muss Priorität werden
   Die aktualisierte Weltkarte der Wälder zeigt, wo 
Entscheidungsträger dringend aktiv werden müssen. So müssen nationale
Regierungen beispielsweise dringend Schutzgebiete etablieren und die 
Rolle der traditionell im Wald lebenden Völker stärken. 
Organisationen wie der Forest Stewardship Council (FSC) stehen in der
Pflicht, über die Vergabe ihres Gütesiegels den Holzeinschlag in den 
besonders betroffenen borealen Wäldern einzudämmen. Die Vereinten 
Nationen sowie Geberländer und Entwicklungsbanken könnten die 
Entwicklungsländer viel stärker beim Waldschutz fördern. Aber auch 
die Wirtschaft und die Endverbraucher sind gefragt, Holz- und 
Papierwaren sparsam zu konsumieren.
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