Anlässlich der heutigen Anhörung zum Neu- und 
Ausbau der Stromnetze im Wirtschafts- und Energieausschuss des 
Hessischen Landtags fordert die Landesgruppe Hessen des Verbandes 
kommunaler Unternehmen (VKU), die Investitionsbedingungen für die 
Verteilnetze nachhaltig zu verbessern. „Den Verteilernetzen in Hessen
und in Deutschland kommt bei der Energiewende eine zentrale Rolle 
zu“, so Ralf Schodlok, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Hessen. 
„Damit ihr Aus- und Umbau eine hessische und gesamtdeutsche 
Erfolgsgeschichte wird, muss sich die Landesregierung für eine 
zeitnahe Anpassung der Investitionsbedingungen einsetzen. Ansonsten 
drohen massive Abregelungen von Strom aus 
Erneuerbare-Energien-Anlagen. Das wäre volkswirtschaftlich der 
teuerste Weg.“
   Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die zunehmende 
Dezentralisierung der Stromerzeugung führen bereits heute zu erhöhten
technischen Anforderungen an die Verteilnetzbetreiber in Hessen und 
im gesamten Bundesgebiet. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 
bereits 97 Prozent der erneuerbaren Energien und über die Hälfte der 
gesamten Erzeugungskapazitäten in Deutschland an die Verteilnetze 
angeschlossen. „Verteilnetze sind das Nadelöhr der Energiewende, 
allerdings hält ihr intelligenter Aus- und Umbau mit dem Zuwachs der 
erneuerbaren Energien nicht Schritt“, so Schodlok. Aufgrund des 
Zeitverzugs, seitens des Regulierers Investitionen in der Nieder- und
Mittelspannung anzuerkennen, herrscht aktuell 
Investitionszurückhaltung
   Für den zukünftigen Investitionsbedarf ist es entscheidend, ob der
Um- und Ausbau der Verteilernetze konsequent mit intelligenter 
Technik erfolgt, beispielsweise mit regelbaren 
Ortsnetztransformationen, dezentraler Blindleistungskompensation und 
entsprechender Informations- und Kommunikationstechnik. Nach 
VKU-Berechnungen ließen sich die Kosten gegenüber einem 
konventionellen Netzausbau, wie ihn die Deutsche Energieagentur 
(dena) in ihrer Verteilnetzstudie mit 27,5 Milliarden Euro bis 2020 
berechnet hat, halbieren. Damit eine verstärkte Abregelung der 
Erneuerbare-Energien-Anlagen auf Grund fehlender Kapazitäten 
vermieden wird, werden 85 Prozent der Mittel zeitnah spätestens bis 
2020 benötigt.
   Schodlok abschließend: „Die Beseitigung des Zeitverzugs in der 
Anreizregulierung und ein konsistenter Regulierungsrahmen sind 
wesentliche Voraussetzungen, um die Investitionsbedingungen für die 
Verteilnetzbetreiber nachhaltig zu verbessern. Wir fordern die 
Landesregierung deshalb auf, sich gegenüber der Bundesregierung 
nachdrücklich für die volkswirtschaftlich notwendigen Anpassungen des
Regulierungsrahmens einzusetzen. Die Landesregulierer haben mit der 
Einführung einer sogenannten Investitionskostendifferenz dazu bereits
einen sehr sachgerechten Vorschlag geliefert. „
   Weitere Informationen zur VKU-Position „Regulierungsbedingungen 
für Verteilnetzbetreiber“ können Sie unter dem folgenden Link 
abrufen: http://ots.de/av6ua
   Der VKU ist der Spitzenverband der kommunalen Wirtschaft in 
Deutschland. Die Mitgliedsunternehmen des VKU sind moderne 
Dienstleister der Daseinsvorsorge und Stabilitätsanker des 
Wirtschaftsstandortes Hessen. Als regionale Infrastrukturanbieter 
leisten die 133 Mitglieder der VKU-Landesgruppe einen wesentlichen 
Beitrag zur kontinuierlichen Modernisierung grundlegender 
Infrastrukturen unserer Gesellschaft. Mit 10,4 Milliarden Euro Umsatz
jährlich sind sie die Kraftpakete der hessischen Regionen und 
Jobmotor zugleich, denn sie beschäftigen rund 16.500 Menschen. Mit 
einer jährlichen Investitionssumme von etwa 730 Millionen Euro 
treiben sie unter anderem die Energiewende vor Ort voran.
Pressekontakt:
Martin Heindl
Geschäftsführer
Landesgruppe Hessen
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